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Matinee - Konzert in der Wendelinskapelle mit virtuoser Klavierkammermusik
Am Sonntag, den 22. Mai veranstaltet die Musikschule Butzbach e.V. um 11.30 in der Wendelinskapelle ein Matinee – Konzert mit dem COLLEGIUM piccolo, in welchem unter anderen die Cellolehrerin Maike Kunstreich mitspielt, die auch seit vielen Jahren im Vorstand der Musikschule ehrenamtlich aktiv ist. Zwei außergewöhnliche, nicht häufig zu hörende Werke der virtuosen Klavier- Kammermusik stehen auf dem Programm: Konzert für Klavier und Streicher d - Moll, KV 80 von Ferruccio Busoni und das Septett für Klavier, Flöte, Oboe, Horn, Viola, Violoncello und Kontrabass, op. 74.
Das Konzert für Klavier und Streicher von Ferruccio Busoni ist datiert auf den 12. März 1878, einige Tage vor Busonis 12. Geburtstag! Obwohl es als „Concerto per piano-forte con accompagnamento die quartetto ad arco “ betitelt ist, verweisen Textur und Stil sowohl der Klavier- als auch der Streicherstimmen auf kammermusikalische Intensionen. Das Streichquartett wird durch einen Kontrabass ergänzt. Es zeigt gleichermaßen kompositorisches, musikalisches wie instrumentaltechnisches Können von erstaunliche Reife. Busoni, Sohn einer deutschstämmigen Pianistin und eines italienischen Klarinettenvirtuosen, 1866 in Florenz geboren, gab mit 10 Jahren sein Debut als Pianist und Komponist. Bereits mit 15 Jahren war er Mitglied der „Accademia Filarmonica di Bologna“. Er lehrte u.a. am Leipziger Konservatorium, war Klavierlehrer am Konservatorium in Helsinki, wo er Freund und Förderer von Jean Sibelius wurde. Während des 2. Weltkriegs lebte Busoni im Exil in Zürich, von 1920 bis zu seinem Tod 1924 lehrte er Komposition an der Akademie der Künste in Berlin.
Das Septett für Klavier, Flöte, Oboe, Horn, Viola, Violoncello und Kontrabass op. 74 von Johann Nepomuk Hummel ist ebenfalls das Werk eines pianistischen Wunderkinds. Hummel, 1778 in Preßburg geboren, gestorben 1837 in Weimar, lernte durch die Kapellmeistertätigkeit seines Vaters an Schikaneders Theater in Wien schon in frühen Jahren Mozart kennen, der ihn zwei Jahre unterrichtete. Er wird ein gefragter Klaviervirtuose, bereist bereits Dänemark und England, wird Hofkapellmeister in Stuttgart, später in Weimar. Sein kompositorisches Werk umfasst Klaviersonaten, Konzerte, Messen, sogar Opern, und sehr viel Kammermusik. Bei seinen Klavier - Kammermusikwerken handelt es sich meist, wie später auch bei Mendelssohn, um verdeckte Klavierkonzerte. Im Septett op. 74 besticht die transparent gesetzte Instrumentation. Farbigkeit und meisterlich-kompositorische Einfälle verbinden sich zu einem Kammermusikwerk, das trotz der Leittonart d-Moll licht und heiter erscheint.
Gemeinsam mit dem Pianisten Fritz Walther, langjähriger Studiopianist des Hessischen Rundfunks, musiziert das „COLLEGIUM piccolo“, bestehend aus Astrid Mäurer und Enite Trappe - Violine, Josef Unger-Wentorf - Viola, Maike Kunstreich - Violoncello, Timm-Johannes Trappe - Kontrabass, Nicole Basadre - Flöte, Vogislav Miller - Oboe und Volker Michel - Horn.
Das Konzert wird etwa eine Stunde dauern.
Der Eintritt ist frei, es wird eine Spende zur Deckung der Unkosten erbeten. Der Einlass ist ab 11.00 Uhr.