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Gut gerüstet für den Bundeswettbewerb Jugend Musiziert

Vergangenen Sonntag fand ein öffentliches Konzert der Instrumentalschülerinnen und –schüler aus der Wetterau in der Wendelinskapelle statt. Es handelt sich um sieben von elf Jugendlichen, welche den Landeswettbewerb Jugend Musiziert mit einer Weiterleitung zum Bundeswettbewerb abgeschlossen haben. Dieser findet statt in der ersten Juniwoche in Paderborn, und so hatten die Wetterauer Teilnehmer noch mal die Gelegenheit, ihr Programm vorzustellen und das Vorspiel zu üben.

Clara de Groote aus Friedberg umrahmte das Konzert. Sie tritt an in der Kategorie Neue Musik, Altersgruppe IV und spielte von den zeitgenössischen Komponisten Carlos Passeggi auf der kleinen Trommel mit viel Verve „Coena Rudimentalis“ sowie auf dem Vibraphon „Interzones“ von Bruce Hamilton. Mit großer Geschicklichkeit handhabte sie teilweise vier Schlägel gleichzeitig, in beiden Fällen mit Begleitung vom Tape. Nach einer kurzen Begrüßung der Leiterin der gastgebenden Musikschule Butzbach Marion Adloff, welche sich besonders beim Hauptorganisator Bertram Minor bedankte, richtete Stephanie Becker-Bösch, Kreisbeigeordnete und Sozialdezernentin des Wetteraukreises das Grußwort an das Publikum. Sie lobte und freute sich über die herausragenden Leistungen der Instrumentalschülerinnen und –schüler und stellte die Wichtigkeit der Musik an sich sowie der Fähigkeit zur Präsentation heraus. Allen Teilnehmern wünschte sie ein gutes Gelingen beim Bundeswettbewerb.

In der Kategorie Klavier solo, Altersgruppe III, war anschließend Ana-Sofia Braica aus Niddatal zu hören. Mit präzisem Anschlag, dynamisch ausgefeilt und wie fast alle auswendig spielte sie sehr souverän einen Satz aus Ludwig van Beethovens Klaviersonate op 49 No.2, das Prélude in Des-Dur von Reinhold Glière und die Fantasie-Impromptu in cis moll von Frédéric Chopin.

Weiter ging es mit Sophia Wohl aus Bad Vilbel und Michelle Kolesnikov aus Bad Homburg. Sie hatten sich für die Kategorie Streicherensemble in der Altersgruppe III vorbereitet und traten als Violinduo auf. Sehr schön, wie sie sich in dem 1. Satz der Sonate D-Dur von Jacques Aubert und dem Duo concertante in D-Dur von Charles-Auguste Bériot die Themeneinsätze zuspielten und den spanischen Einschlag in letzterem heraushoben. Gekonnt auch die punktgenauen pizzicati, slights und strettas sowie die Gestaltung der Melancholie in den klezmerähnlichen Werken von Aleksey Igudesman und Abe Schwartz.

Als weiteres Duo in der Kategorie Bläserensemble, Altersgruppe IV spielten Leonie Minor auf der Altblockflöte und Konrad Steinhauer am Klavier dann das komplette Concerto in F-Dur von Georg Philipp Telemann. Die aus Niddatal kommende Leonie beherrschte hochvirtuos ihr Instrument. Die vom Komponisten vorgesehenen Übertöne, Töne, die auf der Altflöte eigentlich nicht vorkommen und nur durch sehr starkes Überblasen erscheinen, brachte sie besonders effektvoll an. Ihr Kammermusikpartner Konrad Steinhauer aus Bad Nauheim begleitete sie äußerst zart, damit auf dem Flügel ein Cembalo imitierend, aber spielte auch bestimmt und hoch musikalisch die allein dem Klavier vorbehaltenen Parts.

Der aus Friedberg stammende Christian Büchele, angemeldet für Klavier solo der Altersgruppe IV trug mit ausgesuchter Leichtigkeit die Sinfonia D-Dur von Johann Sebastian Bach vor sowie perlend präzise dann den ersten Satz der Sonate in E-Dur von Joseph Haydn. Intensiver und somit passender zum Stil wurden seine Klänge bei den Années de Pélerinage von Franz Liszt und mit einem gewaltigen rhythmisch dominierten Rumänischen Tanz von Béla Bartók endete sein Beitrag.

Nicht auftreten konnten aus zeitlichen Gründen die Butzbacherin Johanna Dix, Stephanie Haack und Leonie Wiegel aus Karben sowie Joris Schäfer aus Friedberg. In diesem beeindruckenden Konzert zeigten die sieben jungen Künstlerinnen und Künstler, welches musikalische Potential im Wetteraukreis steckt. Herzlichen Dank auch an die OVAG, welche das Konzert finanziell sponsorte und damit wie so oft kulturelle Events in der Wetterau unterstützte.