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Faszinierende Klänge von POCO PIU

Vergangenen Freitag veranstaltete die Musikschule Butzbach ein Künstlerkonzert mit POCO PIU. Das Duo besteht aus der Sängerin und Harfenistin Cordula Poos und dem Percussionisten und Musikschullehrer Markus Reich. Eine ungewöhnliche, aber äußerst faszinierende Besetzung, wie man in diesem gut besuchten Konzert feststellen durfte. Gleich mit einer Eigenkomposition der beiden Künstler ging es los, rein instrumental mit einem feinfühligen, lyrischen Einstieg. Überhaupt waren die meisten Werke selbst verfasst und offenbarten die große Gestaltungsvielfalt beider Musiker. So setzte Markus reich beim „Schnee von gestern“-HipHop ein Blech als Percussionsinstrument ein während Cordula Poos ein selbst erlebtes Beziehungsende dramatisch besang. Oder virtuos gespielt die aus der Schweiz stammende Hang, welche bei „Daisy´s Dream“ im Verlauf des Stückes der Harfe weitere Melodietöne entgegensetzte sowie im zeitweiligen unisono beider Instrumente große Kraft entfaltete. Auch das „Hattenbacher Dreieck“, ein orientalisch geprägtes Lied, wurde mit dem Monochord Berimbau und dem im Klang einer Maultrommel ähnlichen Mundbogen eingeführt. Einige Stücke anderer Komponisten begeisterten ebenfalls das Publikum wie beispielsweise „Flying“ von John T. Williams. Hier verteilte Markus Reich vorher verschiedene Vogelpfeifen an die anwesenden Kinder, welche dann bei dem Song eifrig die unterschiedlichen Vogelstimmen erklingen ließen.

Ob eigene oder gecoverte Werke, in allen Gesangsstücken schwebte die wunderbare Stimme von Cordula Poos mit klarer Linienführung und warmem Sound. An der Harfe verwendete sie alle Register und war im solistischen wie auch begleitenden Spiel je nach Bedarf voller Intensität, Klangfülle und Zartheit. Markus Reich, welcher zwischendurch auch einige seiner vielen Instrumente vorstellte, erwies sich als souveräner Beherrscher von Cajon, Handpans, Djembe und weiteren Percussionsüberraschungen, mit denen er hervorragend unterschiedliche Stimmungen darstellte.

Überzeugend zudem die überaus große Spielfreude beider Musiker, das großartige selbstverständliche Zusammenspiel, welches man nur erwirbt, wenn man wie POCO PIU bereits seit vielen Jahren gemeinsam musikalisch unterwegs ist und sich das Interesse an immer Neuem bewahrt. Kein Wunder, dass das lang applaudierende Publikum dann auch noch eine Zugabe bekam.