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Treffpunkt Musik vor vollem Haus

Auch wenn man dem Faselmarkt wirklich kein schlechtes Wetter wünscht, so profitieren doch die Innenveranstaltungen davon, wie man am Faselmarktsonntag beim öffentlichen Schülerkonzert „Treffpunkt Musik“ der Musikschule Butzbach in der Wendelinskapelle feststellen konnte.

Das sehr gut besuchte Konzert begann mit einem Septett: Sieben SchülerInnen aus dem Kooperationsorchester von Weidig- und Musikschule führten Anitra´s Tanz aus der Peer-Gynt-Suite in einer kammermusikalischen Version vor. Die Melodie wanderte durch die Stimmen, getragen von den zarten Akkordklängen der zupfenden Streicher oder staccato-spielenden Bläser und unterstützt vom Klang der Triangel. Jonathan Heisch an der Querflöte, Elin Bender und Gabi Janovich an der Violine, Leo Schelter mit Klarinette, Steffi Korn und Pius Schelter am Cello und Liam Biermann mit der Triangel gelang so ein wunderbarer Einstieg in das ansonsten auch sehr vielfältige Konzert.

Mit drei Duett-Sätzen des klassischen Komponisten Francois Devienne waren Amica Moraw und ihr Lehrer Gerd Schulz an der Altblockflöte, mit „Sally Gardens“ Jonathan Best, Klarinettenschüler von Cathrin Wenzel und mit dem Prélude B-Dur aus dem berühmten opus 28 von Frederic Chopin Ella Hochgrebe am Klavier, Schülerin von Joachim Wagenhäuser, zu hören. Alle drei SchülerInnen spielten überzeugend musikalisch und mit großer Freude und bildeten bereits im Kleinen den roten Faden des Konzertes ab. Nämlich die schöne Durchmischung verschiedener Alters- und Fortgeschrittenenstufen.

Deborah Christopher und Hongyi Gao nahmen das Konzert zum Anlass, um ihr komplettes JugendMusiziert-Programm noch einmal zu spielen, treten die beiden doch Ende März beim Landeswettbewerb an. Die von ihnen vorgetragenen Violinduette von Georg Philipp Telemann, Ignaz Pleyel und Bela Bartok überzeugten durch ihre saubere Intonation und das gute Zusammenspiel der beiden jungen SchülerInnen von Marian Kalaydjiev.

Mila Keßler, Gesangsschülerin von Algund Schorcht, brachte mit ihrer ausdrucksstarken Stimme „Helium“ der australischen Sängerin Sia zu Gehör, wobei sie sich selbst am Klavier begleitete.

Ein besonderes Ensemble boten mit Johanna Bisanz und Adele Fleck zwei Blockflötenschülerinnen von Gerd Schulz, brachten sie doch jeweils ein Elternteil mit – Jana Fleck und Martin Bisanz - und bildeten so gemeinsam mit ihrem Lehrer ein Quintett. Zu einer Suite hatten sie kurze Tanzsätze von Pierre Phalèse, Michael Prätorius und das traditionelle Spritual „Go down Moses“ zusammengefügt. Mit den verschiedenen Vertretern der Instrumentenfamilie wie Sopran-, Tenor- und Bassblockflöte gelang ihnen ein toller Klang.

Ein „Nocturne“ von Michail Glinka hatte sich die Harfenistin Inka Ziegler ausgesucht und spielte es mit beindruckender Technik. Sie studiert Musik mit Hauptfach Harfe an der Justus-Liebig-Universität in Gießen. Da für dieses Instrument dort kein Lehrer zur Verfügung steht, hat sie weiterhin erfolgreich Unterricht bei Julia Pritz an der Musikschule Butzbach.

Das Duo in d-moll des schwedischen Komponisten Bernhard Crusell intonierte Laura Krauskopf mit ihrem Klarinettenlehrer Christopher Woods vor allem im letzten Rondoteil mit mitreißendem Schwung.

Anschließend stand ein Gitarrenduo auf dem Programm. Sabina Rieger und Gerd Mattern spielten „Juliette“ von Maria Linnemann, beide erwachsenen Schüler von Wolfgang Janich. Zudem in einer Version für diese Besetzung die Invention Nr 13 von Johann Sebastian Bach, ursprünglich für Klavier komponiert. Die Inventionen sollten mehrere Zwecke erfüllen, darunter den musikalischen Geschmack der Spieler schärfen sowie das gesangliche Legatospiel schulen. Beides gelang dem Duo hervorragend.

Zum Ende dann das 15. Prélude aus den opus 28 von Frederic Chopin, gespielt von Marie Heinz, Schülerin von Joachim Wagenhäuser. Seinen Beinamen „Regentropfenprélude“ verdankt es der Überlieferung, Chopin hätte während der Abwesenheit seiner Familie große Ängste wegen eines heraufziehenden Unwetters gehabt, was der Komponist selbst jedoch nie bestätigt hat. Marie jedenfalls gestaltete mit ihrer Interpretation dieses Stückes einen wunderschönen atmosphärischen Abschluss des gesamten Konzertes.