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Gezupfter und flächiger Klang in der Wendelinskapelle

Ein neues Kammermusikduo war Gast in der Künstlerkonzertreihe der Musikschule Butzbach vergangenen Sonntag: Harfenistin Julia Pritz, ebenfalls Lehrerin an der veranstaltenden Institution, brachte mit dem Flötisten Michael Hoyer einen ehemaligen Kollegen aus einer anderen Musikschule mit in die Wendelinskapelle. Überraschend, dass es für diese selten zu hörende Besetzung an dem Abend nur eine Bearbeitung gab, alles andere waren Originalwerke. Einen sanften Einstieg boten beide Künstler mit „Offrande“ von Marcel Peyssies. Mit „Algues“, also Algen, war das folgende Werk betitelt, dessen Komponist Bernard Andrès selbst Harfenist ist. Sieben verschiedene Versionen dieser einzelligen Lebewesen waren musikalisch überzeugend umgesetzt. So hörte man die im Wasser aufsteigenden Luftblasen in der Harfe sowie das Schweben der Algen in ruhigem Wasser, aber auch ihre Bewegung in schnellem Fluss auf der Flöte. Ganz klassisch wurde es dann mit der Bearbeitung eines ursprünglichen Trios von Carl Stamitz für diese Duobesetzung. Die drei Sätze des Werkes hatten alle in irgendeiner Form die Tempobezeichnung Moderato mit dabei und so waren sie auch alle im gemäßigten Tempo von Michael Hoyer und Julia Pritz vorgetragen, jedoch mit Spannung und feinfühligem Gespür für die Nuancen. 

„Chanson de Mai“ von Alphonse Hasselmans nun bot der solistisch spielenden Harfenistin Gelegenheit, die ruhige, einfache, schöne Melodie des mit „Romance sans paroles“ untertiteltes Stück mit virtuosen Arpeggios über nahezu alle 47 Saiten der Harfe zu untermalen.

In den „5 Nuances“ von Marc Berthomieu erklang dann wieder das Duo. Pathetische, laszive, idyllische, exotische und zarte Charakterstücke erfreuten das Publikum.

Von Andy Scott, einem Jazzsaxofonisten, der mit einer Harfenistin verheiratet ist, gab es noch zwei Werke: „And everything is still“, ein ruhiges, etwas einlullendes und somit entspannendes Stück und „Paquito“ mit mitreißendem synkopierten Rhythmus. Im Anschluss an das Konzert gab es einige Interessierte aus dem Publikum, die sich das Funktionieren der Harfe gerne von Julia Pritz erklären ließen.