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CantAccordi - Alle Sprachen dieser Welt
Drei Anläufe hat es gebraucht zur Durchführung des Künstlerkonzertes der Musikschule Butzbach mit CantAccordi vergangenen Samstag in der Wendelinskapelle. Aber dann – was für eine Musik! Der Sänger Thomas Eufinger, der sowohl Bass als auch Bariton sicher beherrschte und die Akkordeonistin Petra Jehle, langjährige Lehrerin an der Musikschule, nahmen das Publikum in einem dreigeteilten Konzert mit in eine unvergessliche Stunde schönster Musik.
Der erste Teil der Veranstaltung hatte sich der Oper, der Operette und dem Musical verschrieben. „In diesen heiligen Hallen“, sowie „Der Vogelfänger bin ich ja“, beides Arien aus Mozarts Zauberflöte sowie „Ol` man river“ aus Showboat von Jerome Kern, zeigten gleich die verschiedenen Möglichkeiten von Thomas Eufinger, der sowohl sehr tief, sehr schwungvoll und einfühlsam getragen mit seiner Stimme sich ausdrücken konnte. Sicher begleitet am Akkordeon mit schön gestalteten Vor-, Zwischen- und Nachspielen von Petra Jehle, welche dem Instrument gekonnt zur Musik und dem Inhalt der Texte passende Klangfarben entlockte. Und ab und zu auch die zweite Stimme dazu sang.
Im zweiten Teil zwei sogenannte Kunstlieder. Im „Ständchen“ von Franz Schubert, Text von Ludwig Rellstab, ließ Thomas Eufinger die „Lieder durch die Nacht fliehen“ und besang in „Tonerna“ des schwedischen Komponisten Carl Leopold Sjöberg in der Landessprache die tröstende Wirkung von Musik. Ebenfalls in diesem Teil das erste Solo von Petra Jehle. Im „Tango pour Claude“ von Richard Galliano sowie später auch im Edith-Piaf-Medley zeigte die Künstlerin ihr tiefes Verständnis für die französische Musik, ihre Modulationsfähigkeit auf dem Akkordeon ebenso wie ihre Virtuosität. Und damit sind wir schon beim dritten Abschnitt, Liedern aus vielen verschiedenen Ländern, welche alle in Originalsprache gesungen wurden. „Danny Boy“ aus Irland, „Santa Lucia“ und „Bella Ciao“ aus Italien und „Hava Nagila“ aus Israel reichen bereits in der Aufzählung um zu verstehen, dass das Publikum immer heiterer wurde, mitklatschte und zum Teil auch mitsang. Am Schluss stand Mexiko auf dem Programm, hatten sich doch Petra Jehle und Thomas Eufinger in diesem Land kennengelernt durch Margarita Barajas Duran, welche nicht nur Reisen nach und Treffen in Mexiko organisiert, sondern selbst auch Komponistin und Sängerin ist. Und so nahm sie teil am letzten Lied, einer eigenen Komposition mit dem Titel Ruisenor, eben die Nachtigall. Und wie die Nachtigall auch ließ sie zu den beiden anderen Künstlern ihren beeindruckenden Koloratursopran in die Musik einfließen.
Auch wenn die Konzertteilnahme immer noch zögerlich auf Seiten der Zuhörer ist, diejenigen, welche da waren, begeisterten sich an der Musik und an der Tatsache, so etwas endlich wieder erleben zu können.