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Viel Lust auf Filme bekommen

Ein Film ohne Musik ist nicht denkbar, weshalb der Gattung Filmmusik große Aufmerksamkeit zukommt. Einmal anders herum, nämlich Filmmusik auf dem Klavier, zu der man den Filminhalt erzählt bekommt, macht Lust, diese Filme mal wieder bzw. überhaupt mal zu sehen. In Kooperation veranstalteten die Musikschule Butzbach und die Stiftung Kultur und politisches Bewusstsein zwei  Künstlerkonzerte an zwei verschiedenen Abenden unter dem Titel „Ganz großes Kino“ mit dem Hauptprotagonisten Joachim Wagenhäuser. Dieser ist seit vielen Jahren Lehrer und Leiter des Klavierfachbereichs der Musikschule und als Butzbacher Pianist sehr bekannt und gefragt. Viel Arbeit bedeutet es, wenn man Filmmusik in ansprechenden Klavierarrangements sucht und noch mehr, diese oft sehr schweren Arrangements einzustudieren und auch zu spielen. Zu hören war die Musik von Filmen seit 1930 bis heute. Der 3D-Film Avatar, James-Bond Skyfall und Narnia erstanden vor dem inneren Auge der Zuhörer beim reinen Lauschen. Bei Filmen wie „Paradies der Junggesellen“ und „Es war eine rauschende Ballnacht“, beide von 1939, sang das Publikum bei den Refrains von „Das kann doch einen Seemann nicht erschüttern“ und „Nur nicht aus Liebe weinen“ gerne mit. Und auch bei den Queen-Songs zu Bohemian-Rhapsodie und „Who wants to live forever“ des Films „Highlander“ konnte mit Hilfe aus dem Publikum ein Gong erklingen. Zwei musikalische Gäste waren ja angekündigt und so war die Begeisterung groß, als Johanna Focking zu Wagenhäusers Klavierspiel „Gabriellas Sang“ aus dem Film „Wie im Himmel“ und später „Over the Rainbow“ aus „Der Zauberer von Oz“ sehr einfühlsam und mit klarer Stimme sang. Das sie auch stimmgewaltig sein konnte, bewies Focking bei „Never Enough“ aus „A Star is Born“. Der zweite Überraschungsgast war die ganze Zeit zu sehen: Fiona Schoen, die als Umblättererin beschäftigt war, leitete mit „Jacob´s Bakery“ aus „Phantastische Tierwesen – und wo man sie findet“, in die Pause über und überzeugte mit ihrem swingenden Klavierspiel.

Auch Musik aus Filmserien waren zu hören, „Hedwig´s Theme“ aus Harry Potter und die „Star Wars Fantasy Suite“, welche beide Wagenhäuser animierten, in beiden Konzertteilen mal kostümiert als mehrfach sitzengebliebener Perry Hotter aus dem Hause Slyffindor oder als grauhaariger Jedi-Ritter mit blau leuchtendem Schwert aufzutreten und in diesen Kostümen auch zu spielen. Überhaupt sein Spiel. Viele der ausgesuchten Werke waren voller Power und rasendem Tempo. Wagenhäusers beeindruckende Virtuosität war hier ebenso zu bewundern wie sein ausdrucksstarkes rhythmisches Spiel. Und zwischendurch immer wieder entspannende ruhige Musik z.B. aus „Forrest Gump“ oder witzige aus „Madagaskar“. Alle musikalischen Stilmittel hielt er vor, so dass nach jedem Werk begeisterter Applaus die Wendelinskapelle durchbrauste. Zwei wirklich gelungene Konzerte mit Musik für jeden Geschmack.