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VielSaitig auf vielen Saiten

Die Musikschule Butzbach präsentierte am Samstag eine rundum gelungene Veranstaltung.

Der Fachbereich Gitarre und Harfe veranstaltete in der Wendelinskapelle ein Schülerkonzert vom Feinsten.

Unter dem Titel „VielSaitig“ wurden die Instrumente Gitarre und Harfe mit verschiedenen Stilrichtungen, Arrangements, Besetzungen und Schwierigkeitsgraden auf eben vielen Saiten dargeboten.

Tobias Sauerbier begrüßte die zahlreichen Gäste und kündigte Henriette und Nadine Kroll an, die zusammen - Tochter und Mutter - nicht nur das Gitarrespielen bei Frau Bundschuh lernen, sondern auch ihr erstes Konzert gaben. Sie präsentierten souverän einen flotten Flamenco.

Luca Happel spielte mit seinem Lehrer Tobias Sauerbier gleich vier Stücke. „Awaking the Centuries“ und „Der Tom und der Johnny“ klang flott und schmissig. Bei der Bearbeitung des berühmten Präludium No. 4 von Heitor Villa-Lobos benutzte Luca Flageoletttöne und „Fußball zu zweit“ wurde in verschiedenen Tonarten und Tempi gekonnt vorgetragen.

Ganz alleine traute sich Marla Keuscher „Swing a little“ vorzuspielen. Das gelang der erst Elfjährigen sehr sicher und sie wurde mit einem lang anhaltenden Applaus belohnt.

Im Duo zeigten Mathilda Bingel und Elias Röder ihre Flexibilität. Mal spielte der Eine, mal der Andere die erste Stimme bei „Heijo, spann den Wagen an“. Auch bei „Los Banditos“ überzeugten sie mit einem tollen Zusammenspiel.

„Calypso“, ein Stück mit afro-karibischem Rhythmus, trug Finnja Schrader solo auf der Gitarre vor. Sehr konzentriert überzeugte sie mit einer fehlerfreien Darbietung.

Anika Seifert wagte sich mit der Pedalharfe an ein sehr langes Stück. „The Nightingale“ verzauberte die Zuhörer mit virtuosen Verzierungen und einem wunderschönen Klang.

An und für sich kennt man „Für Elise“ auf dem Klavier gespielt. Adrian Shepeliev nahm die Westerngitarre und konnte sowohl dieses Stück als auch „Fiesta“ komplett auswendig spielen.

Bei „My Way“ denkt man sofort an Frank Sinatra. In der Wendelinskapelle hörte man aber ein komplexes Soloarrangement an das sich Nelson McGinn souverän gewagt hatte. Auch das „Divagando“ von Semenzato verlangte dem Musiker sehr fortgeschrittene Techniken ab.

Das Gitarrenensemble der Musikschule Butzbach leitet Wolfgang Janich. Jasper Sequeira, Anton Friedrich Müller, Frederik Schömel und Herr Janich starteten mit Beethovens „An die Freude“. Sphärisch und zauberhaft spielten sie „Hedwigs Theme“.

Die Epoche der Klassik vertrat Maxim Gaar mit seinen beiden Stücken „Walzer“ von Fernando Carulli und „Allegro“ von Mauro Giuliani. Sehr virtuos und mit vielen Klangfarben und Agogik gestaltete er die beiden Stücke musikalisch gekonnt.

Antonio Lauro ist der Komponist des Stückes „La Gatica“, die Katze, das Karol Banczerowski vortrug. Die Komposition des Venezulaners, gespickt mit rhythmischen und technischen Schwierigkeiten, gelang Karol äußerst überzeugend.

Auf der großen Doppelpedalharfe stellte Inka Ziegler ein Scherzetto von Jaques Ibert vor. Ein langes Stück, das zunächst spielerisch, dann mit fragendem Mittelteil der Harfenistin mit viel Pedaleinsatz einiges abverlangte. Für Inka Ziegler, die mit dem Unterricht von Julia Pritz bereits Harfe studiert, war das alles kein Problem. Musikalisch reif musizierte sie virtuos und mit differenzierter Dynamik das Stück.

Filmmusik im Soloarrangement auf der Gitarre war das Thema für Björn Mußdorf. Erst „My heart will go on“ und anschließend „Comptine d'un autre été“. Erstaunlich, wie es Björn scheinbar mühelos gelang, die Melodie in den arpeggierten Akkorden herauszuarbeiten.

Mit Heitor Villa-Lobos „Prelude No. 1“ und den „Variationen über Folias d'Espagne“ von Mauro Giuliani wurde der Schritt in die Konzertliteratur gemacht. Gerd Mattern stellte sich diesen anspruchsvollen Stücken und bewältigte nicht nur alle Schwierigkeiten und die Dauer, sondern gestaltete die Stücke zusätzlich auch noch spannend und überzeugend.

Den Abschluss des gelungenen und abwechslungsreichen Konzertes machten sechs Harfen im Ensemble. Livia Formisano, Nora Tscherwenka, Ylwa Reinicke-Mora, Anika Seifert. Inka Ziegler und ihre Lehrerin Julia Pritz ließen „Flower Fairies“ erklingen. Entrückte, sphärische Klänge füllten die Wendelinskapelle. „Fairy Ring“ und „Ivy Fairy“ folgten mit entzückendem vollem Klang.

Alle Harfenbeiträge wurden von der Lehrerin Julia Pritz vorbereitet. Die Gitarrenlehrer Wolfgang Janich, Jemal Malasidze, Tobias Sauerbier und Cornelia Bundschuh erarbeiteten mit ihren Schülern die Beiträge für Gitarre.

Sehr zufrieden und auch ein wenig beseelt verließen die Zuhörer die Kapelle und sind schon jetzt in Vorfreude auf die nächste Veranstaltung „VielSaitig“ im kommenden Jahr.