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Akkordeonmusik vom Feinsten

Musikschullehrerin Petra Jehle und ihre beiden Akkordeonorchester gaben am Sonntag in der Wendelinskapelle ein überwältigendes Konzert. Unter ihrer Leitung proben sowohl das eigene Akkordeonorchester der Musikschule Butzbach als auch dasjenige des Vereins Lyra aus Neuenhain. Und so liegt es nahe, ein gemeinsames Konzert zu gestalten, hat man dann doch die enorme Klangfülle beider Ensembles. Das Konzert begann mit der „Free World Phantasie“ des holländischen zeitgenössischen Komponisten Jacob de Haan. Besinnliche und beschwingte Abschnitte wechselten sich hierbei ab, ebenso verschiedene Taktarten, die die Zuhörer damit bereits in die abwechslungsreiche Welt der Musik mitnahmen. Alle Werke waren für Akkordeonorchester arrangiert, darunter auch die „Lyrischen Stücke“ von Edvard Grieg. Ursprünglich sind sie vom Komponisten für Klavier geschrieben, Carlo Ungeheuer, einer der Akkordeonspieler des Neuenhainer Orchesters hatte drei davon selbst meisterhaft arrangiert, so dass die norwegische Stimmung sich hervorragend in der Wendelinskapelle verbreitete.

Von Wolfgang Amadeus Mozart stand das Adagio seines 21. Klavierkonzertes auf dem Programm, welches durch den Film „Elvira Madigan“ sehr populär wurde. Zur Musik zitierte Werner Jehle einen witzigen Brief im Stile der Bäsle-Briefe Mozarts, in welchem es um das gegenseitige Briefeschreiben ging, auch wenn man gar nicht schreiben will.

Wie immer führte die Akkordeonistin des Butzbacher Orchesters, Johanna Kreuzer-Rave, mit wissenswerten Informationen durch das Programm. So charakterisierte sie den „Böhmische Traum“ von Norbert Gälle, der durch Zufall einen internationalen Hit für Blasmusikorchester generiert. Auch in der Version für Akkordeonorchester klang das typisch Tschechische von Blasinstrumenten in dieser Polka durch.

Die Titelmusik von „Game of Thrones“ erklang wie auch „Oblivion“ des Argentiniers Astor Piazzolla, welches ebenfalls als Filmmusik bei Heinrich IV verwandt wurde. Mit „Birdland“ von Josef Zawinul bewiesen die Spieler, dass sie auch Jazz hervorragend beherrschten, was Petra Jehle zum Anlass nahm, das tolle Spiel von Ralf Grimm der als Schlagzeuger auch beim dem anschließenden Medley von vier der bekanntesten Hits von Supertramp brillierte, herauszuheben.

Neben Akkordeon und Schlagzeug waren noch Elektronium, E-Piano, Keyboard und Bassakkordeonspieler und -spielerinnen vertreten. Johanna Kreuzer-Rave verabschiedete das Publikum und dankte den anwesenden Angehörigen für ihre Geduld beim Anhören des Übens zu Hause. Sie gab der Hoffnung Ausdruck, dass diese durch das Konzert entschädigt wurden. Nicht nur die Angehörigen, alle Zuhörer in der gut gefüllten Wendelinskapelle waren begeistert und erklatschten eine Zugabe.