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Musik aus aller Welt, aus aller Zeit – Treffpunkt Musik der Musikschule Butzbach

„Treffpunkt Musik“, das öffentliche Schülerkonzert der Musikschule Butzbach zum Faselmarkt, umfasste in diesem Jahr einen musikalischen Zeitumfang von ca 3.700 Jahren.

Mit drei weltlichen Gesängen aus der Barockzeit und dem Blockflötenensemble mit Ingrid Bindhardt an der Bassblockflöte, Anne Hild und Beate Durchfeld-Meyer an der Tenorblockflöte sowie dem Ensembleleiter Gerd Schulz an der Altblockflöte wurde der Bezug zum wunderschönen Altarbild der Wendelinskapelle mit ebenso wunderbaren Klängen hergestellt. Zu der anschließenden „Cancone d´amore“ der 1947 geborenen Gitarristin Maria Linnemann, musikalisch liebevoll interpretiert von Sabina Rieger, war somit bereits ein Zeitfenster von 500 Jahren eröffnet.

Stellvertretend für andere Schulkooperationen war die Klarinetten-AG der Degerfeldschule vertreten, diese startete erst im September und von den vier in der Regel teilnehmenden Grundschulschülern zeigten Charlotte Kur und Simon Rieck gemeinsam mit ihrer Lehrerin Cathrin Wenzel in kurzen Liedern durch bereits sehr saubere Intonation auf der Klarinette, aber auch mit Bodypercussion und Singen, wie abwechslungsreich so ein Gruppenunterricht gestaltet werden kann.

Dann stand der erste Satz des Doppelkonzerts d-moll für 2 Violinen von Johann Sebastian Bach auf dem Programm. Geigenlehrerin Elke Wagenhäuser spielte mit ihrer Schülerin Nina Xia die Solostimmen, wobei klar zu hören war, dass diese gleichberechtigt sind. Beindruckend meisterte Nina das schnelle Tempo des Vivaces, die manchmal komplizierten Einsätze und die notwendigen Lagenwechsel. Der Orchesterpart wurde von Joachim Wagenhäuser gekonnt auf dem Klavier dargestellt.

Dass man auch Jazzstücke auf dem Akkordeon spielen kann, bewies Max Lehrke, Schüler von Petra Jehle, mit „Sunny“ von Bobby Hebb. Diesen einzigen wirklichen Hit des amerikanischen Songwriters, den man vor allem in der Version von Boney M kennt, wurde von Max in seiner eigenen Version überzeugend vorgetragen.

Mit einer virtuosen Tonkaskade faszinierte Lorenz Freund, Klavierschüler von Michelle Lewis. Sein Spiel von „The Coral Sea“ des amerikanischen Komponisten William Gillock benötigte schnelle Fingerfertigkeit, was Lorenz souverän beherrschte. Eine ganz andere Stimmung erweckte Franziska Hofmann, Gesangsschülerin von Algund Schorcht. Aus dem Musical „Die Päpstin“ trug sie äußerst einfühlsam, mit einer kleinen Choreografie und ihrer berührenden Stimme den Titel „Einsames Gewand“ vor.

Und dann ging es 3.700 Jahre zurück. Inka Ziegler, Musikstudentin an der Uni Gießen, hat an der Musikschule Butzbach Harfenunterricht bei Julia Pritz, weil es an der Uni keine Harfenlehrkraft gibt. Sie spielte mit ansprechendem Rhythmusgefühl und ausgewogenen Klängen der rechten und linken Hand die „Hittite Suite“ vom türkischen noch lebenden Harfenisten und Komponisten Cagatay Akyol. In seiner Suite erweckt er mit typischen folkloristischen anatolischen Themen und synkopierten Rhythmen die Atmosphäre der Hethiter, ein kleinasiatisches Volk, welches im 2. Jahrtausend v. Chr. politisch und militärisch einflussreich war.

Eine weitere Solistin war auf der Querflöte zu hören: Juli Best, die den Solopart von Wolfgang Amadeus Mozarts weltberühmten „Andante in C“ mit schönen Klang vortrug. Dies zur Begleitung des Querflötenensembles unter der Leitung von Julia Schelter, welches in diesem Fall den Orchesterpart übernahm. Emma Benthaus, Lena Fink, Greta Kischkat und Lena Pawliniarz spielten die Begleitung sehr einfühlsam.

Pola Banczerowski, Klavierschülerin von Dorothea Hacker, trug den Walzer cis-moll von Frédéric Chopin vor. Drei Hauptthemen hat dieses Werk, welche sich abwechseln und von Pola mit spannender Agogik und so mit großem Einfühlungsvermögen für den romantischen Stil vorgetragen wurde.

Zum Schluss dann hatte sich eine für „Treffpunkt Musik“ um Lehrer Wolfgang Janich zusammengefundene Band präsentiert. Dennis Wirl, E-Gitarre, Moritz Wirl, Saxofon, Lilli Singer, E-Bass und Jannis Klau mit erweitertem Cajon präsentierten noch einmal „Sunny“ eben in einer jazzigen Version und anschließend „Blue Bossa“ von Kenny Dorham, in dem sich feste Teile mit Improvisationen gekonnt abwechselten.

Ein mitreißender Abschluss für ein rundum gelungenes Konzert in einer sehr gut besuchten Kapelle mit viel Applaus vom Publikum für die durchweg guten und sehr guten Leistungen.